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YIN YOGA und dein Körper

Wie wirkt sich das Ausüben einer passiven und meditativen Yoga Richtung aus, in der keinerlei Muskelkraft mit einfließen soll? Was hat es auf sich, minutenlanges Verweilen in  einem Asana?

 

Yin Yoga wirkt in den tieferen Schichten des Körpers. Dieses fasziale Gewebe zieht sich durch unseren gesamten Körper. Durch Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke, Nervenbahnen und sogar Knochen und Knorpel. Faszien speichern Wasser, um den Körper geschmeidig in seiner Bewegung und Funktion zu erhalten. Hier speichern sich aber auch verschiedenste Gift- und Abfallstoffe. Die Meridiane, unsere Energielaufbahnen, in denen Prana/Chi (Lebensenergie) transportiert wird, laufen ebenfalls durch die Faszien. Und auch seelische Blockaden setzen sich hier fest und machen sich körperlich bemerkbar durch feste, steife und unflexible Körperbereiche.

 

Durch Yin Yoga üben wir Druck auf unser Gewebe aus, dehnen und kneten es. Dies hat sogar einen verjüngenden Effekt. Stell dir einen trockenen Schwamm vor, wie hart und steif dieser sich anfühlt. Wenn wir ihn in Wasser tauchen und zusammendrücken und kneten, nimmt der komplette Schwamm das Wasser auf und wird ganz weich und flexibel. Genau dasselbe geschieht mit unserem faszialen Gewebe, welches uns durchzieht und Gelenke in ihrer Beweglichkeit einschränken kann.

 

Durch die Kompressionen, Dehnungen und Verdrehungen (Twists) des Gewebes in den Yin- Asana, stimulieren wir den Entgiftungsprozess und reichern unser Gewebe wieder gleichmäßig in allen tieferen Schichten mit Wasser an. Dieses führt wiederum dazu, dass das Wasser die Giftstoffe aufnehmen und abtransportieren kann. Der Körper wird wieder gelenkiger, flexibler und fühlt sich belebter an, da das Prana/Chi wieder fließen kann. Übrigens wirkt Yin Yoga wahnsinnig gut gegen Schlafstörungen und innerlicher Unruhe.  

 

Die Asana werden zum Teil 3-5 Minuten gehalten. Im Gegensatz zum Yang- orientierten Yoga, in dem Wert auf einen geraden Rücken gelegt wird, darf sich der Rücken richtig runden. Dies führt zu einer Dehnung der Rückenmuskulatur entlang der Wirbelsäule. Hier verlaufen viele wichtigen Meridiane. 

 

Das Auflösen der Asanas nach einigen Minuten kann sich sehr intensiv anfühlen. Gelenke fühlen sich wie aus Glas, ganz zerbrechlich. Muskeln fühlen sich ganz "schwach" an. Ein gutes Zeichen, dass tiefere Faszien beansprucht wurden. Aber das Gefühl verfliegt schnell, dann weitet sich eine tiefe Entspannung und eine angenehme Wärme in dem Bereich aus, das Chi fließt wieder.

 

Aus der traditionellen chinesischen Medizin wissen wir, dass die Muskeln dem Yang (weich und elastisch) zugeteilt werden. Während die Knochen, Gelenke und fasziales Gewebe,  dem Yin (hart und unelastisch) zugeteilt wird. Wie in allen Bereichen, sollte auch hier eine Balance zwischen Yin und Yang herrschen.

 

Wie sich Yin Yoga auf deinen Geist auswirkt erfährst du in YIN YOGA und dein Geist.